Die schönste Zeit im Jahr: Dann, wenn wir anderen helfen

Die schönste Zeit im Jahr: Dann, wenn wir anderen helfen

UNAI-KE-65 (1).jpg22. November 2021

Die Geschichte von Mercy Mbatia zeigt, wie erfüllend die Stärkung anderer sein kann.

Es spielt keine Rolle, wo auf der Welt Sie sich befinden oder welches Fest Sie zum Jahresende feiern. Das Streben nach positivem Einfluss auf das Leben von wirtschaftlich benachteiligten Menschen ist etwas, an dem sich jede/r beteiligen kann.

Denn wir bei Oikocredit sind der Meinung, dass alle Menschen die Möglichkeit haben sollten, in dieser Jahreszeit und darüber hinaus Behaglichkeit und Freude zu erleben. Das entspricht unserer Vision von einer globalen, gerechten Gesellschaft, in der die Ressourcen nachhaltig verteilt werden und alle Menschen die Wahlmöglichkeiten haben, die sie für ein Leben in Würde brauchen.

Um uns auf die Feiertage einzustimmen und über diese Vision nachzudenken, blicken wir auf Geschichten zurück, die uns als Genossenschaft inspirieren. Eine Geschichte hat uns besonders daran erinnert, worum es in dieser Zeit des Jahres geht: Wohlwollen und Barmherzigkeit gegenüber allen.

Deshalb dachten wir, es sei passend, Ihnen Mercy Mbatia vorzustellen – „mercy“ ist Englisch und bedeutet übersetzt „Barmherzigkeit“. Mercy Mbatia ist eine Kundin des kenianischen Oikocredit-Partners Unaitas Sacco Society Ltd (Unaitas), und verkörpert wahrlich den Geist von Weihnachten.

Mikrofinanzkundin Mercy Mbatia

Mercy Mbatias Geschichte

1971 verstarb Mercy Mbatias Ehemann und ließ sie als Witwe und alleinerziehende Mutter von vier Kindern zurück. Trotz allem, was sie zu überwinden hatte, ist Mbatia (heute 76) für ihre Freundlichkeit und ihr Durchhaltevermögen bekannt. Sie ist eine engagierte Unternehmerin und ein wichtiges Vorbild für ihre Gemeinschaft.

Wenn sie nicht mit der Erziehung ihrer vier Kinder beschäftigt war, verbrachte Mercy Mbatia ihre Zeit damit, andere zu unterstützen. Im Jahr 1975 gründete sie eine YMCA-Gruppe, um Frauen in der Gemeinschaft zu unterstützen und ihnen beim Verkauf der von ihnen produzierten Mangos zu helfen.

Mbatia besitzt auch eine vier Hektar große Teeplantage. Sie verkauft die Teeblätter an einen großen kenianischen Teehersteller, doch die Einnahmen aus dem Tee gehen fast ausschließlich an die TeepflückerInnen. Ihr Einkommen hing von der jährlichen Prämie ab, aber leider reichte dieses Einkommen allein nicht immer aus, um über die Runden zu kommen.

Mercy Mbatia musste ihr Einkommen diversifizieren und verbessern. So beschloss sie 2015, eine Hühnerfarm aufzubauen, aber sie hatte nicht genug Geld, um anzufangen. Glücklicherweise war Mbatia seit 20 Jahren Mitglied bei Unaitas, und wie in den Jahren zuvor, als sie finanzielle Hilfe benötigte, war die Genossenschaft zur Stelle, um sie zu unterstützen.

Unaitas ist eine Genossenschaft, die Spar- und Kreditdienstleistungen für ihre Mitglieder anbietet. Die Genossenschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Leben ihrer Mitglieder durch die Bereitstellung innovativer Finanzlösungen zu verbessern. Die meisten KundInnen von Unaitas sind TeebäuerInnen, KleinunternehmerInnen und HändlerInnen – der Großteil davon Frauen. Da sich Unaitas auf die Förderung von Frauen konzentriert, ist es wichtig, in Menschen wie Mercy Mbatia zu investieren. Denn eine Investition in eine Person, die wie Mercy Mbatia zentral in der Gemeinschaft verankert ist und diese anführt, bedeutet eine Investition in die gesamte Gemeinschaft.

Um die Unternehmerin beim Aufbau ihrer Hühnerfarm zu helfen, bot Unaitas ihr ein Darlehen von 200.000 KES (rund 1.500€) an. Mit dem Kredit konnte sie einen Hühnerstall um die Ecke ihres Hauses bauen und 750 Küken kaufen.

Mbatia mit einem ihrer Hühner

Mbatias Streben nach einer besseren Lebensgrundlage hat sich ausgezahlt, und sie hat jetzt 1.500 Hühner. Dieser Schritt hat ihr in mehrfacher Hinsicht geholfen: Mit den Einnahmen aus dem Verkauf der Eier bezahlt sie Lebensmittel und Strom. Der Dung der Hühner hilft ihr, ihre Teepflanzen zu verbessern. Außerdem konnte sie zwei MitarbeiterInnen auf der Hühnerfarm und drei auf der Teeplantage einstellen. Das war für die Unternehmerin sehr wichtig, denn mit zunehmendem Alter wurde ihr Körper immer müder.

Mit Hilfe des Oikocredit-Partners Unaitas hat Mercy Mbatia jetzt ein zuverlässigeres Einkommen und kann sich auf das konzentrieren, was sie liebt: die Frauen in ihrer Umgebung zu stärken.

Mbatia ist nur einer von vielen wirtschaftlich benachteiligten Menschen, die von Oikocredit-Partnern unterstützt wurden. Diese Geschichten ermutigen Oikocredit, ihre Arbeit fortzusetzen und in Organisationen wie Unaitas zu investieren, damit mehr Menschen wie Mercy Mbatia erreicht werden können.

Denn wie uns Mbatia in ihrer Lebensgeschichte zeigt, gehören die Unterstützung und die Stärkung anderer – vor allem derjenigen, die am meisten zu kämpfen haben – zu den wertvollsten Geschenken, die wir machen können.  

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