Besuch aus Indien: Maanaveeya steht für Menschlichkeit

Besuch aus Indien: Maanaveeya steht für Menschlichkeit

1080x1080 Schultüte OCA Indienabend 04-09-202313. September 2023

Am ersten Tag des neuen Schuljahres veranstaltete Oikocredit Austria einen hybriden Themenabend über Impact Investing in Indien.

Die Veranstaltung, die in der Diplomatischen Akademie Wien stattfand, verdeutlichte wie Indien in den letzten Jahrzehnten gewachsen ist und mit welchen Herausforderungen sich das Land aktuell konfrontiert sieht. Die indischen Gäste der Oikocredit-Tochtergesellschaft Maanaveeya, Mohua Mukherjee und Gouri Sakar, zeichneten ein detailliertes Bild von den Lebensumständen der Menschen vor Ort und gaben inspirierende Beispiele dafür wie Maanaveeya Menschen und Gemeinschaften in Indien dabei unterstützt einen Weg aus der Armut zu finden.

Herr Dr. Brix, Botschafter und Direktor der Diplomatischen Akademie in Wien, eröffnete als Hausherr das Programm, indem er das Potenzial Indiens hervorhob.

Indien: Vor Chancen und Herausforderungen

In den letzten Jahren stand Indien, in dem 1,4 Milliarden Menschen leben, oft im Mittelpunkt der Diskussionen über die weltweite Armutsbekämpfung und den Klimawandel und hat damit Indiens Rolle in der Geopolitik, Geoökonomie und Geoökologie in den Vordergrund gerückt.

Trotz des enormen Potenzials stehen dem Land erhebliche Herausforderungen bevor, darunter Armut, soziale Ungerechtigkeit und der Klimawandel.

Mohua Mukherjee, Aufsichtsratsvorsitzende der indischen Oikocredit-Tochter Maanaveeya, betonte die Bedeutung von verantwortungsvollen Investitionen und Bildung als Schlüssel zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der ländlichen Bevölkerung Indiens. Sie hob das Wirtschaftswachstum des Landes und die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Inklusion hervor.

Die COVID-19-Pandemie machte viele der Errungenschaften des letzten Jahrzehnts bei der Armutsbekämpfung zunichte. Etwa 50 Millionen Menschen rutschten durch den Verlust von Arbeitsplätzen und Einkommenseinbußen in den letzten Jahren wieder in die Armut zurück. Inflation, steigende Lebensmittelpreise, höhere Energiekosten und globale Konflikte wie der Krieg in der Ukraine verschärfen die Lage zusätzlich – insbesondere für das ländliche Indien. Dort leben rund 65% der Bevölkerung. Viele Männer auf dem Land wandern in städtische Gebiete ab, um dort ein besseres Einkommen zu erzielen und ihre Familien ernähren zu können. Zurück bleiben meist Frauen, Kinder und ältere Menschen, die sich um die Landwirtschaft kümmern müssen.

Mohua Mukherjee brachte den Teilnehmer*innen Indien näher.

Maanaveeya: Für Menschlichkeit und Nachhaltigkeit

Kredite für Frauen sind lebenswichtig, denn Frauen auf dem Land sind aus den oben genannten Gründen überproportional stark vom Klimawandel betroffen und müssen sich an neue Anbaumethoden und schwindende Wasserressourcen anpassen. Deshalb gehen 94 % der Kredite von Maanaveeya an Frauen.

Maanaveeya, was auf Sanskrit "Menschlichkeit" bedeutet, ist eine Oikocredit-Tochtergesellschaft, die seit 19 Jahren Menschen in Indien zu einem besseren Leben verhilft. Maanaveeya ist bestrebt, durch die Finanzierung von Mikrofinanzinstitutionen (MFI) und Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien zur Stärkung benachteiligter Gemeinschaften in Indien beizutragen und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern.

Gouri Sakar, Geschäftsführer von Maanaveeya, gab anschließend inspirierende Beispiele dafür, wie die Kredite und Maßnahmen von Maanaveeya Arbeitsplätze geschaffen, das Unternehmertum gefördert und den Zugang zu erneuerbarer Energie verbessert haben. Außerdem betonte er die Wichtigkeit für Maanaveeya seine Partnerorganisationen kontinuierlich auf ihrem Weg zu begleiten. Dies schafft Vertrauen und trägt nicht zuletzt zum Unternehmenserfolg bei.

Die Beteiligung an Initiativen wie Maanaveeya und die Unterstützung von Projekten für saubere Energie sind ein Schritt zur Befähigung der Menschen, insbesondere der Frauen, ihr Leben zu verbessern und die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen.

Gouri Sakar erklärte anhand von Beispielen die Arbeit von Maanaveeja.

Wohlbefinden und verbesserte Lebensumstände im Fokus

Dave Smit, Oikocredit-Direktor für Impact Investments, war aus den Niederlanden angereist, um den Anwesenden Impact Investing näher zu bringen. Er berichtete davon, wie Oikocredit seine Wirkungsberichte, die ESG-Scorecard und die Umfrage zur Selbstwahrnehmung von Kund*innen der Oikocredit-Partnerorganisationen einsetzt, um die Wirkung seiner Investitionen auf das Wohlergehen der Menschen, die es erreichen will, zu analysieren.

Impact Investing gehe dabei weit über die bloße Erreichung von einer bestimmten Anzahl an Menschen hinaus. Es geht dabei vielmehr darum, Leben zu verändern und die Lebenssituationen vor Ort zu verbessern, meinte Smit. Das bedeutet, zum Wohlbefinden und zur Widerstandsfähigkeit der Menschen im Globalen Süden beizutragen.

Die Messung von Wirkung und Zufriedenheit erfolgt durch den jährlichen Wirkungsbericht, die Analyse der ökologischen und sozialen Auswirkungen aber auch der Unternehmensführung potenzieller und bestehender Partnerorganisationen durch die ESG-Scorecard („Environmental, Social and Governance Scorecard) und die Endkund*innenbefragung. Letztere zeigt die tatsächlichen Effekte auf, indem sie den Endkund*innen eine Stimme gibt und Faktoren wie verbesserte Wohnverhältnisse, Zugang zu sanitären Einrichtungen und Bildung analysiert.

Ein Dank zum Schluss

Die Veranstaltung wurde fachkundig von Menschen moderiert, die sich für Oikocredit engagieren und die Organisation unterstützen, nämlich: Friedhelm Boschert, Klaus Bergsmann, Aglaë Hagg, Klaus Gabriel und Ishan Traxl.

Zum Abschluss gab es für die Gäste aus Indien und den Niederlanden, wie es sich zum Schulbeginn gehört, eine Schultüte als Dankeschön.

Als kleines Dankeschön gab es für unsere Gäste rechtzeitig zum Schulstart eine Schultüte.

Der Abend endete mit einem köstlichen Buffet und der Möglichkeit für Teilnehmer*innen und Referent*innen, sich auszutauschen. Es war eine wirklich inspirierende Veranstaltung!

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