„Reiche Vertrauensernte“

„Reiche Vertrauensernte“

gv_oc_at_2012.jpg08. Mai 2012

Am 20. April 2012 fand die Generalversammlung von Oikocredit Austria in Wien statt. Zahlreiche InvestorInnen schenkten Oikocredit auch 2011 wieder Ihr Vertrauen.

Mit einem ORF-Beitrag zur Ukraine, der Kornkammer Europas, wurde in diesem Jahr die Generalversammlung eröffnet. OIKOCREDIT arbeitet gemeinsam mit den Angestellten der 36 Regional- und Länderbüros vor Ort, um Menschen einen Zugang zu Finanzdienstleistungen zu ermöglichen und Projekte zu stärken, die für viele kommerzielle Bankinstitute als „unbankable“ (nicht-kreditfähig) gelten.

Einen wichtigen Beitrag zur Refinanzierung der OIKOCREDIT-Partner leisten auch die österreichischen AnlegerInnen. Dabei spricht der OIKOCREDIT Austria-Vorstandsvorsitzende Peter Püspök von einer „reichen Vertrauensernte“: Per 31.12.2011 haben schon 2755 Menschen in die Idee von OIKOCREDIT investiert und sich damit für ein alternatives und nachhaltiges Investment entschieden. Die Veranlagungen stiegen um 27 Prozent auf rund 31,4 Millionen Euro. Dabei investierten Neumitglieder rund 3,1 und bestehende Mitglieder über 3,4 Millionen Euro.

2012 ist das UN-Jahr der Genossenschaften

Die Vereinten Nationen haben für 2012 das Internationale Jahr der Genossenschaften ausgerufen, um sich damit auf die Werte nachhaltiger Gemeinschaften zu besinnen. Denn kooperative Zusammenschlüsse dienen der Gesellschaft in ihrer Entwicklung. Zu diesem Thema zitiert Püspök den UN-Generalsekretär Ban Ki-moon:

„Genossenschaften erinnern die internationale Gemeinschaft daran, dass es möglich ist, sowohl unternehmerisch zu handeln als auch soziale Verantwortung zu tragen.“

Auch die Genossenschaft OIKOCREDIT hat bereits tausende Menschen weltweit zusammen gebracht, die in ein gemeinsames Ziel investieren. Sie bietet eine Investition in mehr Gerechtigkeit, die Menschen in Armutsregionen dieser Welt zu Gute kommt. Im Mittelpunkt dieser Aktivitäten steht die soziale Verantwortung und Gleichberechtigung. Durch die Kreditvergabe fördert OIKOCREDIT auch genossenschaftliche Strukturen. So sind ein Drittel der rund 900 Projektpartner Kooperativen. Diese leisten unter anderem wertvolle Beiträge zur sozioökonomischen Entwicklung, zur Schaffung von Arbeitsplätzen, zur Ernährungssicherheit sowie zur Förderung von Frauen.

Bekanntheitsgrad steigern

Die Professionalisierung der Öffentlichkeitsarbeit, zeigte in den vergangen Jahren bereits eine erfreuliche Wirkung, erklärt Püspök bei der Generalversammlung. Einerseits wurden Presseaktivitäten wie Pressereisen, Pressekonferenzen, Exklusivinterviews mit Projektpartnern und auch die Arbeit mit den Regionalmedien verstärkt. Außerdem ermöglichte die CSR-Kooperation mit der international renommierten Werbeagentur DDB Tribal eine Plakatkampagne, die auch von österreichischen Plakatfirmen durch das sehr zuvorkommende Angebot von Sozialtarifen unterstützt wurde. Ein weiteres Ziel war es, die regionale Präsenz durch Veranstaltungen und Kooperationen zu stärken, welches auch in den kommenden Jahren weiter verfolgt wird. Die ehrenamtlichen OIKOCREDIT-RegionalrepräsentantInnen in Oberösterreich, Salzburg und Tirol leisten dafür eine wichtige Arbeit.

Per 16. April 2012 verzeichnete OIKOCREDIT Austria bereits mehr als 3000 Mitglieder, die insgesamt rund 34 Millionen Euro „in Menschen investieren“, freut sich Püspök.

Partnerschaft auf Augenhöhe

Besonders erfreulich war der Besuch des internationalen Vorstandsvorsitzenden Fidon R. Mwombeki, der zur österreichischen Generalversammlung angereist ist, um die aktuellen Entwicklungen von OIKOCREDIT International zu präsentieren.

Per 31.12.2011 betrug das Kreditportfolio der Internationale Entwicklungsgenossenschaft 520 Millionen Euro, das an über 900 Projektpartner in rund 70 Ländern vergeben wurde. Die Vergabe, Begleitung und Überprüfung wird durch einheimische Fachkräfte in 36 Regional- und Länderbüros koordiniert. 45 Prozent des Portfolios fließen nach Lateinamerika, 28 Prozent nach Asien, 15 Prozent nach Afrika, 10 Prozent nach Zentralasien und Osteuropa sowie zwei Prozent in andere Regionen.

Für die Auswahl der Partner wurde die sogenannte ESG-Scorecard eingeführt, anhand derer Standards in den Bereichen Umwelt und Unternehmensführung sowie der sozialen Nachhaltigkeit überprüft werden. Auch wurden die Kundenschutzrichtlinien verstärkt und von den Partnern verbindlich unterschrieben.

2012 wird erneut die Arbeit in Afrika verstärkt. In Ägypten wurde erst kürzlich der erste Kredit vergeben. (Weiterführende Informationen zu dem ägyptischen Partner SEKEM finden Sie hier.) Außerdem werden die Länder Kamerun, Madagaskar und Malawi für 2012 fokussiert. Ein weiterer Schwerpunkt bilden 2012 landwirtschaftliche und Fair Trade Kooperativen, die auch durch begleitende Maßnahmen im Zuge des „capacity buildings“ gestärkt werden. Das Social Performance Management wird weiterhin als zentrales Anliegen behandelt und ausgebaut.

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