Eine bessere Welt für Unternehmerinnen in Côte d‘Ivoire: Die Geschichte von Marina Ananou

Eine bessere Welt für Unternehmerinnen in Côte d‘Ivoire: Die Geschichte von Marina Ananou

FIN-CI-33 (1).jpg27. September 2022

Der Oikocredit-Partner Fin’Elle stellt Unternehmerinnen Kredite zur Verfügung.

Frauen werden in Côte d‘Ivoire sehr stark diskriminiert. Ob beim Zugang zu Bildungseinrichtungen oder Finanzdienstleistungen, im Gesundheitswesen oder am Arbeitsmarkt – Frauen sehen sich ständig Benachteiligungen gegenüber.

Unternehmerinnen in dem westafrikanischen Land müssen daher zahlreiche Herausforderungen und Hindernisse überwinden, um ihr Geschäft am Leben zu halten.

Doch bei der Führung eines Geschäfts geht es nicht allein um das finanzielle Überleben, sondern auch um die Chance, individuelle Stärken zu nutzen und Träume zu verwirklichen. Selbstständigkeit ermöglicht wirtschaftlich benachteiligten Menschen, selbstbestimmt und in Würde zu leben. Die Vision von Oikocredit spiegelt diesen Anspruch wider.

Marina Ananous Weg

Im Alter von nur 20 Jahren wagte Marina Ananou den Schritt in die Selbstständigkeit und begann in Abidjan (Côte d‘Ivoire) Taschen, Schuhe und Kleidung zu verkaufen.

Mit Resilienz und Unternehmer*innengeist überwand Ananou zahlreiche Hürden und konnte schließlich ihr eigenes Geschäft eröffnen.

Dieses verschaffte ihr zwar ein Auskommen, aber Ananou wollte mehr. Sie begann, ihr Sortiment von Billigwaren auf qualitativ hochwertigere – und damit teurere – Artikel umzustellen, die längerfristig ein höheres Einkommen versprachen.  

Nach 13 Jahren wagte Ananou schließlich den Sprung und zog in einen kleineren Laden um. Dadurch senkte sie die laufenden Kosten und kann nun Qualitätsprodukte ein- und verkaufen. Der neue Laden heißt Vision N Vogue.

Ananou in ihrem Laden Vision N Vogue

Um ihr neues Konzept zum Erfolg zu führen, brauchte Ananou finanzielle Unterstützung.

So stieß sie auf Cofina, eine panafrikanische Finanzinstitution mit Schwerpunkt „Mesofinanz“, und wurde Kundin. Mesofinanzanbieter sind das fehlende Bindeglied zwischen Mikrofinanzinstitutionen (MFI) und dem herkömmlichen Bankwesen und bieten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) einen besseren Zugang zu Krediten.

Ananou (rechts) mit einer Kundin

Cofina gründet Fin’Elle für Unternehmerinnen

Drei Jahre später, also 2018, gründete die Cofina-Gruppe Fin’Elle, um die Diskriminierungen und Hindernisse für Unternehmerinnen in Côte d‘Ivoire abzubauen.

Fin’Elle ist eine Tochtergesellschaft der Cofina-Gruppe, die sich für die Stärkung von Unternehmerinnen einsetzt. Dies geschieht durch Vergabe von Mikro- und Mesokrediten an KMU in Côte d‘Ivoire, die von Frauen geführt werden.

Die Mission von Fin‘Elle für sozialen Wandel und die Stärkung von Frauen überzeugte auch Oikocredit. Seit 2021 ist Fin’Elle eine Partnerorganisation. Oikocredit hat der MFI einen Kredit in Höhe von 2,3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, mit dem 10.000 Haushalte in Côte d‘Ivoire erreicht werden soll.

Ananous Traum wurde wahr

Als Fin’Elle eine Niederlassung in Abidjan gründete, wurde Ananou sofort Kundin. Mit 43 Jahren ist Ananou jetzt eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Es gibt genug Arbeit, sodass inzwischen auch ihr Mann und ihre Kinder bei ihr beschäftigt sind.

Dank Ananous florierendem Geschäft konnten ihre Kinder eine internationale Schule besuchen, wo sie Englisch lernten. „Und meine Kinder haben mir Englisch beigebracht“, freut sich Ananou.

Außerdem hat Ananou zwei Angestellte. Mittlerweile erhielt die Unternehmerin sogar einen Kredit in Höhe von 25 Millionen CFA-Francs (ca. 38.000 Euro). Ananou sagt: „Mein Geschäft ist gewachsen, und ich freue mich außerordentlich über diesen Erfolg. Dank Fin’Elle konnte ich meinen Traum verwirklichen! Das Geschäft gehört mir und ich habe zwei Angestellte. Als Nächstes möchte ich ein Haus kaufen.”

Marina Ananou ist auf dem Titelbild unseres aktuellen Wirkungsberichts zu sehen. In diesem finden Sie weitere Geschichten von Kund*innen unserer Partner und nähere Informationen zu unserer sozialen Wirkung.

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